Als Stoffwechselorgan erfüllt die rund 1,5 Kilogramm schwere Leber im Körper die folgenden Aufgaben:

ENTGIFTEN
Pro Minute filtert die Leber mehr als einen Liter Blut. Dabei werden Krankheitserreger und Schadstoffe aussortiert, giftige Substanzen abgefangen und deren Ausscheidung in die Wege geleitet. Schädliche Stoffe wandelt die Leber in harmlose Substanzen um,  z. B. Ammoniak in Harnstoff. Pro Stunde und je zehn Kilogramm Körpergewicht kann die Leber rund ein Gramm Alkohol abbauen und in Fett umwandeln.

SPEICHERN
Die Leber übernimmt Nährstoffe, die aus dem Darm in die Blutbahn gelangt sind, und verwertet oder speichert diese nach Bedarf. Zucker, Fett, Eiweißbausteine, Mineralstoffe und Vitamine werden in den Leberzellen auf Abruf für weitere Erfordernisse bereitgestellt. Dadurch reguliert die Leber unter anderem den Blutzuckerspiegel.

PRODUZIEREN
Die Leber erzeugt Stoffe, die für die Blutgerinnung (z. B. nach Verletzungen) benötigt werden, und ein Protein, das Entzündungen im Körper lindert. In der Leber wird körpereigenes Cholesterin hergestellt, das für die Bil-dung der Gallenflüssigkeit erforderlich ist. Pro Tag erzeugt die Leber einen Liter Gallensaft, mit dessen Hilfe die Fettverdauung durchgeführt wird.

Was schadet der Leber?

Durch den Konsum größerer Mengen Alkohol über einen längeren Zeitraum hinweg können die Leberzellen geschädigt und eine Leberzirrhose verursacht werden.

Schädlich sind auch große Zuckermengen. Bestimmte Zuckermoleküle werden in Fett umgewandelt, was zu einer Verfettung der Leber führen kann. Auch große Mengen Fruchtzucker, z. B. durch
den übermäßigen Konsum von Smoothies, die aus süßem Obst hergestellt werden, können eine Leberverfettung bewirken. Die Folgen einer Fettleber steigern das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Dickdarmkrebs.

Manche Medikamente, die in der Leber abgebaut werden, belasten das Organ. Nehmen Sie daher Medikamente immer exakt nach ärztlicher Verschreibung bzw. Empfehlung des Apothekers ein und beachten Sie die Informationen in der Packungsbeilage. Eine zu hohe Dosierung oder langfristige Einnahme können der Leber schaden.

Was hilft der Leber?

Förderlich ist ein maßvoller Umgang mit Alkohol. Wenn Sie nicht ganz auf Alkohol verzichten wollen, dann gönnen Sie Ihrer Leber zumindest immer wieder alkoholfreie Tage.

Ernähren Sie sich abwechslungsreich und versorgen Sie Ihren Körper mit allen wichtigen Nährstoffen. Meiden Sie Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Geschmacksverstärker oder Konservierungsmittel.
Achten Sie auf Ihr Körpergewicht und machen Sie ausreichend Bewegung.

Die Mariendistel wird wegen ihrer leberfreundlichen Wirkungen geschätzt: Mariendistel-Präparate aus der Apotheke tragen zur Erneuerung der Leberzellen bei, der Wirkstoff Silymarin schützt
vor Giftstoffen.

Förderlich sind auch Pflanzen, Kräuter und Gemüsesorten, die Bitterstoffe enthalten, wie z. B. Löwenzahn (im Frühling findet man frische junge Blätter in der Natur!), Artischocken, Chicorée, Endiviensalat, Radicchio und Rosenkohl.